Geschichte

Die Entstehung der Dörfer Giesensdorf und Lichterfelde

Der Name Lichterfelde stammt von den Vorfahren der Dorfgründung, die aus dem Flämischen Raum stammten. Südlich der belgischen Stadt Brügge gibt es einen Ort gleichen Namens. Von dort zogen im 13. Jahrhundert Siedler in die Mark Brandenburg und gründeten später Lichterfelde. Andere Siedler ließen sich auf der gegenüberliegenden Seite der Bäke nieder und nannten ihr Dorf Giesensdorf.
Lichterfelde entwickelte sich – typisch für die Mark Brandenburg – als Angerdorf mit einer Durchgangstraße, einem Platz in der Mitte des Dorfes sowie einer Dorfkirche.
Am Eingang des Dorfes befand sich das Gutshaus, das heutige "Carstenn-Schlößchen".

Lichterfelder Wappen (seit 1918):
Drei Kerzen im Felde stehen für das Dorf Lichterfelde, für Giesensdorf und für die Landhauskolonie Carstenn. Die geschwungene, blaue Linie symbolisiert die Bäke.

Groß-Lichterfelde

Groß-Lichterfelde war von 1872 bis 1920 eine selbstständige Gemeinde südwestlich von Berlin und gehörte zum preußischen Regierungsbezirk Potsdam, Landkreis Teltow. Heute bildet es den Ortsteil Lichterfelde im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Groß-Lichterfelde galt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als eine der elegantesten neuen Wohnlagen außerhalb des Berliner Zentrums. Groß-Lichterfelde bestand aus den historischen Dörfern Lichtervelde und Giesensdorf bei Berlin und den beiden ab 1860 entstandenen gründerzeitlichen Villenkolonien "Lichterfelde West" und "Lichterfelde Ost".

Die mit privater Finanzierung entwickelten Villenkolonien wurden von ihrem Gründer von Carstenn per Schenkungsvertrag an den preußischen Staat übertragen, der sich im Gegenzug auf alle Zeiten zur Übernahme bestimmter Aufgaben verpflichtete.
Johann Anton Wilhelm von Carstenn-Lichterfelde war ein Kaufmann, Unternehmer und Stadtentwickler.
Im Jahr 1865 erwarb Carstenn die bei Berlin gelegenen Güter Lichterfelde und Giesensdorf sowie das Rittergut Wilmersdorf und Friedenau, um darauf ausgedehnte Villenkolonien zu gründen.

Mit dem raschen Bevölkerungswachstum der beiden Villenkolonien wurde eine leistungsfähigere Verwaltungsstruktur nötig. Der heutige Bahnhof Lichterfelde Ost wurde am 20. September 1868 unter dem Namen Lichterfelde als eine Haltestelle für Fernzüge eröffnet und ebenfalls von Carstenn finanziert.
Groß-Lichterfelde verfügte über jeweils einen Bahnhof an der Anhalter Vorortbahn und an der Stammbahn. Groß-Lichterfelde war im ausgehenden 19. Jahrhundert eine der wohlhabendsten Gemeinden der Berliner Umgebung und des Deutschen Reiches.

Carstenn stiftete auch die preußische Hauptkadettenanstalt, diese war Garnison des Preußischen Gardeschützenbataillons sowie Sitz des Königlich-Preußischen Materialprüfungsamtes (heute Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung) und des Anatomischen Recheninstituts (1945 aufgelöst). Ab 1897/1902 fand man hier den Königlichen Botanischen Garten (heute Botanischer Garten Berlin). Meyers Konversationslexikon von 1885 verzeichnet außerdem "ein Pädagogium, eine höhere Knabenschule, ein Johanniter-Siechenhaus, viele schöne Villen".
Die Einrichtung der Kadettenanstalt führte zu einem verstärkten Zuzug auch junger adliger Familien. In dieser Hinsicht unterschied sich das "Neubauprojekt" der Lichterfelder Villenkolonien signifikant, sowohl von den gewachsenen innerstädtischen Berliner Wohnlagen, wie auch anderen Villenkolonien, die weitestgehend bürgerlich blieben. Der militärische Einfluss wurde so prägend, dass der Begriff Lichterfelde bis in die 1940er-Jahre als Synonym für das elitäre Offizierstum der kaiserlichen Kadettenanstalt benutzt wurde. Durch den Zuzug der Offiziere und ihrer Familien galt Groß-Lichterfelde zunehmend auch als Geburtsort für den Elitenachwuchs und als "beste Adresse".

1920 ging Groß-Lichterfelde mit 47.213 Einwohnern gemeinsam mit den Nachbargemeinden Steglitz und Lankwitz als XII. Verwaltungsbezirk in Groß-Berlin auf. Die Ortsbezeichnung Groß-Lichterfelde wurde aufgegeben zugunsten der Wohnlagenbezeichnungen Lichterfelde, Lichterfelde-West und -Ost, nach dem Zweiten Weltkrieg ergänzt durch Stadterweiterungen im südlichen Grenzgebiet unter der Bezeichnung Lichterfelde-Süd.


(Quelle Wikipedia)

Die Carstenn-Figur in Berlin-Wilmerdorf, Lichterfelde und Friedenau

Die Carstenn-Figur ist benannt nach dem Bauunternehmer und Gründer der Lichterfelder Villenkolonien
J. A. W. Carstenn-Lichterfelde. Es handelt sich um zwei Stadtformen, die dem römischen Circus Maximus nachempfunden sind und sich am nördlichen und südlichen Ende der Kaiserallee (heute: Bundesallee) wiederfinden. Die Figur erinnert auch an die Schlossgärten von Versailles oder Potsdam Sanssouci. Carstenn selbst hat sie dann noch einmal in Lichterfelde wiederholt.
Die Stadtplätze hatten sowohl eine stadtplanerische als auch eine ökonomische Qualität. In den umliegenden Plätzen ergab sich dadurch die Möglichkeit, viele Gebäude an spitzen Straßenecken zu errichten. Diese Wohnungen und Häuser waren besonders beliebt und zu entsprechenden Preisen zu vermieten oder zu verkaufen.

Carstenn-Figur

Parzellierungsplan eines Teiles des Besitzes des Lichterfelder Bauvereins aus 1874 von Johannes Otzen. Dargestellt ist die Gegend um den Bahnhof Gross-Lichterfelde (heute: Lichterfelde-Ost). In der Mitte liegt der Oberhofer Platz. Die Gestaltung ist angelehnt an die Carstenn-Figur in Wilmersdorf / Friedenau


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