Das Haus
Das viergeschossige Eckhaus Ferdinand- /Ecke Kiesstraße bildet das Ende einer Reihe herrschaftlicher Villen aus der Gründerzeit.
Es wurde im Jahre 1906 vom Bauherrn Mehnert erbaut.
Der komplexe Grundriss hat etwa die Form des Großbuchstaben A. Das zweiflüglige Gebäude passt sich perfekt in den spitzen Winkel ein, den Ferdinand- und Kiesstraße bilden. Ein Lichthof stellt sicher, das alle Räume und das Treppenhaus Tageslicht bekommen. Die beiden Gebäudeflügel flankieren einen Innenhof mit einem breiten Durchgang von der Ferdinandstraße; von der Kiesstraße aus führt ein kleiner Weg zwischen Brandmauer und Grundstücksgrenze in den Hof.
Im Bereich der Stirnseite befindet sich ein Restaurant mit einem Sommergarten unter einer alten Kastanie.
Die Fassade ist optisch reich gegliedert, vertikal durch geschweifte Giebel und Balkone, horizontal durch die Verschiedenheit der Putzstrukturen und Gesimse.
Im Erdgeschoss wird waagerecht gezogener (gewellter) Riffelputz verwendet; ein Gesims bildet den Abschluss; der restliche Teil der Fassade trägt geschlichteten Schleppputz oder Glattputz (Giebelseite). Die beiden Mittelrisaliten haben dagegen eine geriffelte Struktur.
Die Stirnseite sowie die beiden Gebäudeflügel schmückt jeweils ein mehrfach geschweifter quer stehender Giebel (Zwerchgiebel). Vorgeblendete farblich abgesetzte Stuckornamente betonen diese Formen, sie umschließen ein querovales Schmuckfenster. An der Stirnseite sind drei als Konsolen dienende unterschiedliche Gesichter angesetzt, die die Ornamente zu tragen scheinen.
Die farblich abgesetzten Fensterrahmen, sowie der Wechsel der Unterteilung zwischen einer T- und einer Kreuzstruktur setzen zusätzlich Akzente.
Ein Mansarddach bietet trotz der vielen Verschneidungen, die der Grundriss erzwingt, eine gute Ausnutzung des Dachraums.
